Schneidering-Verschraubung - Technische Daten

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1. Allgemeines

ES-Rohrverschraubungen und Komponenten aus nichtrostendem Stahl (Werkstoff 1.4571) finden aufgrund des breitgefächerten Produktionsprogramms in vielen Bereichen der Fluidtechnik Anwendung. Das Programm wird ständig erweitert und den neuesten technischen Bedürfnissen und Entwicklungen angepasst. Durch das Baukastenprinzip können Probleme im Bereich Verbindung und Adaptierung mit Rohren sicher und leicht gelöst werden. Alle Baureihen sind komplett verfügbar und mit hoher Präzision gefertigt. Komponenten und Sonderteile (letztere nach Absprache der technischen Details) können kurzfristig geliefert werden. Im Hinblick auf Funktionssicherheit wird einwandfreie Montage und spannungsfreier Einbau der Rohrverlegung vorausgesetzt. Die Zulassungsbedingungen internationaler Klassifikationsgesellschaften sind bzgl. unserer Produkte erfüllt.

2. Funktionsbeschreibung der Rohrverschraubungen

Ausgangsbasis sind die Verschraubungen nach DIN 2353, ISO 8434 mit Bohrungsform W, DIN 3861 (24° Konus) und deren Stutzen als Standardbauelemente. Funktionelle und dichte Verbindungen zwischen Stutzen und Rohr stellen grundsätzlich nachfolgende Verschraubungsarten dar, wobei die Auswahl den technischen Bedürfnissen angepasst werden sollte. Bei gleichen Stutzen ist eine Auswechselbarkeit
unserer verschiedenen Systeme rohranschlussseitig möglich.

2.1 Zweikantenschneidring-Verschraubung

In den meisten Bedarfsfällen werden durch Verwendung des Zweikantenschneidringes Vorteile erzielt. Bei Anzug der Überwurfmutter greift zunächst die vordere Schneidkante in das Rohr ein und bei weiterem Anzug die zweite Schneidkante. Nach Beendigung der funktionellen Einschnitte der Schneidkanten ist, bedingt durch die konstruktive Formgebung des Schneidringes, eine weitere Eindringtiefe begrenzt. Gleichzeitig hat sich das Verkeilen des Ringes zwischen Rohr und Stutzen vollzogen. Sowohl in radialer als auch in axialer Richtung ist hierdurch Formschlüssigkeit erreicht worden. Durch die Profilgebung und hohe Formschlüssigkeit werden auftretende Kräfte auf der gesamten Konuslänge günstig verteilt. Hierdurch wird eine optimale Schwingungssicherheit, hohe Sicherheit gegen Biegewechselspannungen sowie Druck- und Temperaturschwankungen erreicht. Aufgrund der hohen Oberflächengüte sind relativ günstige Anziehdrehmomente erreichbar. Die Gefahr einer „Übermontage“ ist durch den spürbar starken Anstieg des Momentes (nach funktionsgerechtem Eingriff der Schneidkanten) deutlich erkennbar. Eine leichte „Übermontage“ beeinträchtigt die Gesamtfunktion nicht.

Vor dem Anzug der Überwurfmutter
Nach dem Anzug der Überwurfmutter

2.2 Bördelverschraubung

Durch die Bördelverschraubung wird eine sichere Verbindung zwischen Stutzen mit Bohrungsform W DIN 3861 und 37° gebördelten Rohrenden erreicht. Die Montage ist einfach und beliebig wiederholbar. Der Kegelring (mit eingelegten O-Ringen) wird bis zum spürbaren Anschlag in den Stutzen eingeführt. Durch seine Form sitzt er leicht klemmend im Stutzen fest. Bei Anzug der Überwurfmutter drückt der Druckring an die vorgeformte Bördelung des Rohres, die sich andererseits an den 37° Konus des Kegelringes anpresst. Durch die metallisch/elastomere Abdichtung ist eine denkbar sichere Funktion gewährleistet. Die komplette Verschraubung hält hohen Belastungen stand und sichert Biegewechselmomente und Schwingungen ab. Auch höhere Temperaturschwankungen beeinträchtigen die Funktion nicht. Es sind jedoch die zulässigen Höchsttemperaturen der verwendeten Dichtungswerkstoffe zu beachten. Dies gilt bei allen Verschraubungen mit elastomerer Abdichtung!

2.3 Schweißkegelverschraubung

Die Rohrverschraubung mittels Schweißkegel stellt die sinnvolle Ergänzung zu den Schneidringverschraubungen dar. Es sind die gleichen Stutzen gemäß Bohrungsform W DIN 3861 und entsprechende Überwurfmuttern einsetzbar, sodass sich eine gleiche Bauhöhe ergibt. Eine sichere und dichte Verbindung zwischen Schweißkegel und Stutzen ist durch die metallische Abdichtung und zusätzlich eingesetzten O-Ring gegeben. Sie hält auch extremen Belastungen, insbesondere Druckstößen, Schwingungen und Temperaturschwankungen stand.


Achtung! Die Verschweißung des Schweißkegels mit dem Rohr hat bedingt durch die Wärmeentwicklung vor der Einlage des O-Ringes zu erfolgen.

2.4 Dichtkegelverschraubung

Aufgrund des verwendeten Anschlusskegels (24°) ist eine normgerechte Verschraubung mit Stutzen (Bohrungsform W nach DIN 3861) durchführbar. Durch den zusätzlich im Kegel eingelegten O-Ring kommt eine metallisch/elastomere Abdichtung zustande, die eine hohe Leckagesicher­heit gewährleistet. Auch bei hohen Beanspruchungen be­steht eine Unempfindlichkeit bei Druckstößen und Schwingungen Die Baumaße entsprechen den Verschraubungen nach DIN 2353, ISO 8434. Rohranschlussleitungen können wahlweise Schneidring-, Bördel- oder Schweiß­kegelgelanschlüsse montiert werden.

3. Anwendungskriterien

Um die richtige Auswahl einer geeigneten Rohrverschraubung zu treffen, sollte der Anwender grundlegende Kriterien berücksichtigen. Vom gegebenen Sachverhalt ausgehend sind zielgerichtet Anforderung und Erwartung an das Verschraubungssystem zu knüpfen, wobei die max. zu erwartende Sicherheit Vorzug genießen sollte.

Insbesondere sind zu beachten die:

• maximale Druckbelastbarkeit (unter Berücksichtigung temperaturbezogener Druckabschläge)

• Temperaturempfindlichkeit der Dichtungswerkstoffe
(die Resistenz liegt z.B. bei FPM zwischen –25 bis +200 °C)

• Baumaße

• Lebensdauer, auch bei Wiederholmontagen

• Austauschmöglichkeit zwischen verschiedenen Rohr­verschraubungsarten.

4. Normung

Das Standardprogramm der ES-Rohrverschraubungen
entspricht der DIN 2353, ISO 8434 (Übersicht).

Schneidringverschraubungen: Werden im Normalfall mit dem Zweikantenschneidring (P-DR) geliefert.

Bördelverschraubungen: SAE J 514/ISO 8434 mit zusätz­lichem O-Ring am 37° - Konus des Kegelringes.

Schweiß- und Dichtkegelverschraubungen: DIN 3865/
ISO 8434-4

Überwurfmutter für Schweißkegelverschraubung: DIN 3870

Rohranschlussseiten: DIN 3861 und ISO 8434-1

Metrische- und Rohrgewinde: DIN 3852, Teil 1 und 2

NPT-Gewinde: ANSI/ASME B 1.20.1-1983

UN/UNF-Gewinde: SAE J 514

Werkstoff der Bauteile gemäß DIN 3859: X6CrNiMoTi gem. DIN 17440 Werkstoff-Nr. 1.4571

Dichtungsring: FPM (z.B. Viton), PTFE (z. B. Telefon) auf Anfrage.

5. Druckbereiche, Temperaturen, Druckabschläge

Bei der Druckbelastbarkeit unterscheidet man den Nenn- druck PN vom Betriebsdruck PB. Unter Bezugnahme auf Sicherheit ist sie abhängig von der zulässigen Betriebs- temperatur TB, die sich wiederum auf den Werkstoff und das Verschraubungssystem bezieht. Der Sicherheit wegen sind unbedingt die Druckabschläge zu berücksichtigen.

5.1 Nenndruck PN

Der Nenndruck ist auf den Druck bezogen eine gebräuchliche und gerundete Kennzahl (siehe DIN 2401) und wird bei ruhender Belastung in nachstehender Tabelle mit mind. 4-facher Sicherheit angegeben. Lediglich bei Rohraußen­durch­messern von 30 mm und mehr (Baureihe „S“) und Drücken über 300 bar ist eine ca. 3-fache Sicherheit auf- geführt. Die Angaben beziehen sich auf Schneidring- und Bördelverschraubungen.

Row

Ra

Nenndruck PN

LL (sehr leicht)

4 - 8

100

L (leicht)

6 - 15

250

 

18 - 22

160

 

28 - 42

100

S (schwer)

6 - 14

630

 

16 - 25

400

 

30 - 38

250

5.2 Betriebsdruck PB

Der zulässige Betriebsdruck für ein Bauteil ist der höchste lnnenüberdruck, der für dieses Bauteil aufgrund des Werkstoffes und der Berechnungsgrundlagen bei der zulässigen Betriebstemperatur TB bei störungsfreiem Betrieb zulässig ist (DIN 2401). Bei zusammengesetzten Verschraubungen ist die Druckbegrenzung auf den niedrigsten Druck zu beziehen. Nenndruck PN und Betriebsdruck PB sind bei normalen Betriebsverhältnissen in etwa identisch. Jedoch sollten bei starken Druckstößen, höheren Temperaturen und mechanischen Schwingungen niedrigere Betriebs­drücke gewählt werden.

5.3 Temperaturen

Die zulässigen Betriebstemperaturen TB liegen bei schrau­bungs­­­werkstoffen aus nichtrostendem Stahl zwischen – 60 bis + 400 °C (DIN 17440)

Bei Dichtungswerkstoffen sind zu beachten:

• FPM (z.B. Viton) –25 bis +200 ºC

• PTFM (z.B. Teflon) –60 bis +200 ºC

Es handelt sich hierbei um Richtwerte, die mehr oder weniger auch noch vom Medium beeinflusst werden können. Im Zweifelsfall oder bei Verwendung verschiedener Werkstoffe innerhalb einer Verschraubung sind die jeweils kleinsten Temperaturgrenzen anzusetzen.

5.4 Druckabschläge

Bei erhöhten oder tiefen Temperaturen sind Druckab­schläge (in nachstehender Tabelle bezogen auf Werkstoff 1.4571) anzusetzen.

Temperatur

Druckabschlag

-60 bis +20 0C

-

+50 0C

4,50 %

+100 0C

11,00 %

+200 0C

20,00 %

+300 0C

29,00 %

+400 0C

33,00 %

Die jeweils gültigen Normen und Vorschriften, die unter Bezug auf Drücke, Sicherheiten und Temperaturen bei speziellen Anwendungen von o. g. Tabellen abweichen, sind vergeblich.

6. Einschraubzapfen/Einschraublöcher für Rohrverschraubungen

Metrisches ISO-Gewinde = DIN 3852 bzw. ISO 6149
UNF 1 UN-Gewinde = SAE J 514, ISO 11926

Einschraubzapfen Form F
mit O-Ring Dichtung
DIN 3852 T3 + SAE J 514

Einschraubloch Form W
für O-Ring Dichtung
DIN 3852 T3, ISO 6149 + SAE J 514

Einschraubzapfen NPT
ANSI/ASME B1.20.1-1983

Einschraubloch NPT
ANSI/ASME B1.20.1-1983

d1

Ds

d4 min

d3

d2+0,1

M 8 x 1

10,9

17

11

9,1

M 10 x 1

12,9

20

13

11,1

M 12 x 1,5

16,9

22

16

13,8

M 14 x 1,5

18,9

25

18

15,8

M 16 x 1,5

20,9

27

20

17,8

M18 x 1,5

22,9

29

22

19,8

M 20 x 1,5

24,9

32

24

21,8

M 22 x 1,5

26,9

34

26

23,8

M 26 x 1,5

30,9

37

31

29,05

M 27 x 2

31,9

40

32

29,4

M 33 x 2

37,9

46

38

35,4

M 42 x 2

47,9

56

47

44,4

M 48 x 2

54,9

64

53

50,4

 

 

 

 

 

7/16-20 UNF

14,4

21

15

12,4

9/16-18 UNF

17,6

25

18

15,6

3/4-16 UNF

22,3

30

23

20,6

7/8-14 UNF

25,5

34

26

23,9

 

 

 

 

 

1.1/16-12 UN

31,9

41

32

29,2

1.5/16-12 UN

38,2

49

39

35,5

1.5/8-12 UN

47,7

58

48

43,5

a1 max

a2

t1 min

b1 min

a±10

1,0

1,6

11,5

10,0

12°

1,0

1,6

11,5

10,0

12°

1,5

2,4

14,0

11,5

15°

1,5

2,4

14,0

11,5

15°

1,5

2,4

15,5

13,0

15°

2,0

2,4

16,5

14,5

15°

2,0

2,4

16,5

14,0

15°

2,0

2,4

18,0

15,5

15°

2,0

3,1

18,5

16,0

15°

2,0

3,1

22,0

19,0

15°

2,5

3,1

22,0

19,0

15°

2,5

3,1

22,5

19,5

15°

2,5

3,1

25,0

22,0

15°

 

 

 

 

 

1,6

2,4

14,0

11,5

12°

1,6

2,5

15,5

12,7

12°

2,4

2,5

17,5

14,3

15°

2,4

2,5

20,0

16,7

15°

 

 

 

 

 

2,4

3,3

23,0

19,0

15°

3,2

3,3

23,0

19,0

15°

3,2

3,3

23,0

19,0

15°

d1

t3 min

b2 min

1/8-27 NPT

11,6

6,9

1/4-18 NPT

16,4

10,0

3/8-18 NPT

17,4

10,3

1/2-14 NPT

22,6

13,6

3/4-14 NPT

23,1

14,1

1-11,5 NPT

27,8

16,8

1.1/4-11.1/2 NPT

28,3

17,3

1.1/2-11.1/2 NPT

28,3

17,3


7. Rohranschlussmaße für Stutzen

Gewindezapfen nach DIN 3853/ISO 8434-1

Bohrungsform W nach DIN 3861

8. Rohrempfehlungen

Nahtlos gezogene Rohre aus austenitischen, nichtrostenden Stählen Werkstoff Nr. 1.4571 oder 1.4541, Ausführungsart m nach EN 10216-5 mit Toleranzen der Rohraußendurchmesser nach Toleranzklasse D 4 und Wanddicken nach Toleranzklasse T 4 DIN ISO 1127 Teil 1. Max. Härte: HRB 90.

Edelstahlrohre

Werkstoff-Nr. 1.4571

Toleranzen nach EN 10305-1, Teil 1.

Zulässiger Temperaturbereich und werkstoffbedingt er­forderliche Druckabschläge gegenüber den Berechnungsdrücken bei erhöhten Temperaturen entsprechen dem Abfall der 1% Dehngrenze (EN 10216-5)

9. Einsatz von Verstärkungshülsen

VSH unbedingt erforderlich. VSH erforderlich bei öfterem Lösen und stark beanspruchten Leistungen (Schwingungen).

10. Montageanleitung gemäß DIN 3859

Um einwandfreie Rohrverbindungen zu erhalten, sind bei der Montage aller Verschraubungssysteme grundlegende Voraussetzungen zu erfüllen. Unsachgemäße Montage kann zu Funktionsstörungen führen und beeinträchtigt die Sicherheit.

10.1 Rohrvorbereitung

  1. Rohre rechtwinklig absägen. Winkelabweichung bis ½° zur Rohrachse ist zulässig. Kein Rohrabschneider verwenden.
  2. Rohr an den Schnittkanten innen und außen leicht entgraten. Fase bis 0,2 x 45° ist zulässig. Späne und Schmutz entfernen.
  3. Bei Rohrbögen ist die Mindesthöhe des geraden Rohr­endes bis Biegeradius zu beachten. Sie muss mind. der 2-fachen Höhe der Überwurfmutter entsprechen.

10.2 Montage der Schneidringverschraubung

Rohre aus nichtrostenden Stählen sind in gehärteten Vor­montagestutzen oder entsprechenden Vorrichtungen vor­zumontieren. Dies ist auch für Serienmontagen mit Bau­teilen aus anderen Werkstoffen empfehlenswert. Achtung: Verwenden Sie unser Schmiermittel „Fettpaste 325“!

10.2.1 Montage mit gehärteten Vormontagestutzen

  1. Gewinde der Überwurfmutter, Gewinde und Konus des Vormontagestutzen und Schneidring mit „Fettpaste 325“ leicht einfetten.
  2. Überwurfmutter und Schneidring auf das Rohr schieben. Richtige Lage des Schneidringes beachten.
  3. Überwurfmutter so weit als möglich von Hand auf den Vormontagestutzen schrauben. Gleichzeitig das Rohr erfassen, es wird ein deutlicher Drehmomentanstieg spürbar. Überwurfmutter mit Schlüssel um ca. 1 Um­drehung anziehen. Achtung: Das Rohr darf nicht mitdrehen!
  4. Überprüfen, ob sich am Rohr vor der (ersten) Schneidkante ein sichtbarer Bund aufgeworfen hat.

10.2.2 Fertigmontage im Verschraubungsstutzen

Vormontiertes Rohr in den Verschraubungsstutzen ein­setzen. Mutter um ca. ½ Umdrehungen über den spürbaren Punkt des Kraftanstiegs nachziehen und dabei den Ver­schraubungs­stutzen mit Schlüssel gegenhalten. Bei Ver­schraubungen ohne Vormontage ist die Vorgehensweise ähnlich wie mit Vormontagestutzen. Lediglich ist die Über­wurf­mutter um ca. 1.1/4 bis 1.1/2 Umdrehungen nach dem Druck­punkt anzuziehen.

Achtung: Diese Verschraubungsart ist für die Montage von Edelstahlbauteilen nicht empfehlenswert.

10.3 Montage der Bördelverschraubung

Das Rohr ist ähnlich vorzubereiten, wie unter Punkt 6.1 beschrieben. Hinzu kommt die Bördelung unter Berücksichtigung der Rohrlängenbestimmung.

Die Montage ist wie folgt duchuzführen:

1. Zuerst Mutter, dann Druckhülse auf die zu bördelnde Seite des Rohres schieben.

2. Rohr mittels geeigneter Vorrichtung bördeln.
Kontroll-Ø beachten!
Innenkegel muss riefenfrei und sauber sein.

3. Kegelring leicht einölen und in den Verschraubungsstutzen eindrücken. Alle gleitenden Teile mit Gleitmittel „325“ einfetten.

4. Den gebördelten Rohranschluss an den Kegelring
drücken und die Mutter handfest anziehen. Danach um
ca. ½ Umdrehung mit Schlüssel nachziehen.
Ver­schraubungsstutzen gegenhalten.

Die rechnerische Bestimmung der Rohrlänge bei Bördelverschraubungen

Ohne Kegelring erfolgt das Messen von Stirnseite Stutzen
zu Stirnseite Stutzen. Je Rohranschluss ist das Maß X! ab­zu­ziehen. Maß L1 ist die Rohrlängendifferenz zwischen Bördel- und Schneidringverschraubung.

Bei eingepresstem Kegelring wird von Stirnseite Kegelring zu Stirnseite Kegelring gemessen. Je Rohranschluss ist das Maß X2 zu addieren.

Rohr-
abmessung

x1

x2

L1

Kontroll-Ø DK

Ra x s

 

 

 

min.

max.

6 x 1,0

1,0

3,5

8,0

9,1

10,0

6 x 1,5

2,0

2,5

9,0

9,1

10,0

8 x 1,0

1,0

4,0

8,0

11,3

12,0

8 x 1,5

2,0

3,0

9,0

11,3

12,0

8 x 2,0

2,5

2,5

9,5

11,3

12,0

10 x 1,0

1,0

4,5

8,0

13,1

14,0

10 x 1,5

2,0

3,5

9,0

13,1

14,0

10 x 2,0

3,0

2,5

10,0

13,1

14,0

12 x 1,0

1,0

4,5

8,0

15,3

16,0

12 x 1,5

2,0

3,5

9,0

15,3

16,0

12 x 2,0

3,0

2,5

10,0

15,3

16,0

6 x 1,0

1,0

3,5

8,0

9,1

10,0

14 x 1,5

0,5

5,5

8,5

18,6

19,6

14 x 2,0

1,0

5,0

9,0

18,6

19,6

14 x 2,5

2,0

4,0

10,0

18,6

19,6

14 x 3,0

3,0

3,0

11,0

18,6

19,6

15 x 1,5

1,0

4,5

8,0

19,1

20,0

15 x 2,0

2,0

3,5

9,0

19,1

20,0

15 x 2,5

3,0

2,5

10,0

19,1

20,0

16 x 1,5

0,0

6,5

8,5

20,6

22,0

16 x 2,0

1,0

5,5

9,5

20,6

22,0

16 x 2,5

1,5

5,0

10,0

20,6

22,0

16 x 3,0

2,5

4,0

11,0

20,6

22,0

18 x 1,5

0,0

5,5

7,5

23,2

24,0

18 x 2,0

1,0

4,5

8,5

23,2

24,0

18 x 2,5

1,5

4,0

9,0

23,2

24,0

20 x 2,0

1,0

7,0

11,5

25,6

26,8

20 x 2,5

2,0

6,0

12,5

25,6

26,8

10.4 Montage der Schweißkegelverschraubung

  1. Rechtwinklig abgesägtes und entgratetes Rohr für
    V-Naht (gem. DIN 2559) anschrägen.
  2. Überwurfmutter auf den Schweißkegel schieben und Rohr fachgerecht verschweißen. Dabei ist zu beachten, dass Schweißkegel und Rohr fluchten.
  3. Abkühlen lassen und Schweißstellen beidseitig säubern. Auch Nut, Kegel und Konus müssen sauber sein.
  4. O-Ring aufziehen
  5. Gewinde, Kegel und Konus leicht mit Gleitmittel
    „Gleitmo 810“ einfetten.
  6. Überwurfmutter handfest aufschrauben und nach spürbarem Kraftanstieg um ca. ¼ bis ½ Umdrehungen mit Schlüssel nachziehen.

10.5 Montage der Dichtkegelverschraubung

  1. Gewinde und O-Ring leicht einölen oder mit Gleitmittel einfetten.
  2. Rohranschluss ggf. bei Winkel-, T- und L-Verschrau­bungen in die gewünschte Richtung ausrichten.
  3. Dichtkegelmutter handfest aufschrauben und um ca. 1/3 Umdrehungen mit dem Schlüssel nachziehen.

10.6 Einbauanleitung lösbare Rohrverbindung für metallene Gasleitungen

  1. Lötlose Rohrverschraubungen mit Einschraubzapfen dürfe nicht in Installationen nach DVGW-TRGI’86 bzw. TRF’88 eingesetzt werden!
  2. DCGW-Prüfzeichen:
    NG – 4502AQ1441
    NG – 4502AQ1515
    DG – 4502AQ1280
    DG – 4502AQ1281
  3. Geeignet für Gase nach den DVGW-Arbeitsblättern
    G 260/I und G 260/II.
  4. Zulässige Nenndrücke
  5. Zulässiger Betriebstemperaturbereich von
    -20°C bis +70°C.
  6. Rohre nach ISO 1127 Teil 1.
  7. Axiale Festheit: Zugschubfest.
  8. Mehrmalige Verwendbarkeit: 10 Mal.

Reihe

Rohr Außen-Ø

Nenndruck PN

 

mm

bar

L

6

250

 

8

250

 

10

250

 

12

250

 

18

160

 

22

160

 

35

100

S

6

250

 

8

250

 

10

250

 

12

250

 

14

250

 

16

250

 

20

250

 

25

250

 

30

250

 

38

250

Montageanleitung

Bei einer Montage von Edelstahlrohren ist die Vormontage ausschließlich im gehärteten VM-S vorzunehmen. Eine direkte Montage im Edelstahlstutzen muss vermieden werden! Die Konen der VM-S unterliegen einem Verschleiß und müssen deshalb in regelmäßigen Zeitabständen mit einer Konuslehre auf Lehrenhaltigkeit überprüft werden. Um Fehlmontagen von vornherein auszuschließen, sind abgenützte VM-S gegen neue auszutauschen.

Wir empfehlen nur nahtlose weich geglühte Edelstahlrohre aus Werkstoff 1.4571 nach DIN 2391 Teil 1 oder DIN 2462 Toleranzklasse D4/T3.

Hinweise: keine geschweißten Rohre!

Die Rohre rechtwinklig in einer Vorrichtung absägen, zulässige Winkelabweichung absägen, zulässige zur Rohrachse max 0,5°.

Keine Rohrabschneider verwenden!

Rohre innen u. außen leicht ent­graten. Fase max 0,2 x 45° zulässig. Bei dünn­wandigen Rohren empfehlen wir, Verstärkungshülsen zu verwenden! (VSH). Für das entsprechende Rohr den dazugehörigen Vormontagestutzen in den Schraubstock spannen.

Den 24°-Innenkonus und das Außengewinde des VM-S, sowie die gesamte Innenseite der Überwurfmutter lose auf den VM-S aufschrauben, damit sich das Fett im Gewinde besser verteilen kann.

Bestellungsangaben für
ES-Fettpaste 325

Tube 50 g: Fettpaste 325 – 50 g

Dose 250 g: Fettpaste 325 – 250 g

Dose 1000 g: Fettpaste 325 – 1000 g

Überwurfmutter und Schneidring über das Rohrende schieben.

Achtung: Schneidekante stets in
Richtung des Anschlusskegels.

Die Einheit Rohr, Schneidering und Über­wurfmutter in den VM-S schieben.

Ein Markierungszeichen an der Überwurfmutter erleichtert die Beobachtung der erforderlichen Umdrehung.

Die Überwurfmutter bis zur fühl­baren Anlage von Hand auf den VM-S aufschrauben. Dabei das Rohr gegen den Anschlag im Grunde des VM-S drücken.

Mit einem Schlüssel ca. 1 – 1 ½ Umdrehungen anziehen (je nach Größe unterschiedlich). Hierbei lässt sich das Rohr bis ca. ½ Umdrehungen radial verdrehen, danach sollte es sich nicht mitdrehen.

Beachte: Bei der Vormontage von Zweikantschneidringen möglichst bis an die oberen Anzugsgrenzwerte anziehen (ca. 1 ¼ - 1 ½ Umdrehungen).

Überwurfmutter lösen.

Einschnitte der Schneidkante am Rohr überprüfen. Der Aufwurf bedeckt einen Teil der Stirnfläche des Schneid­ringes gleichmäßig am gesamten Umfang. Der Schneidring darf sich radial drehen, jedoch nicht nach vorne verschieben lassen.

Auf Grund des zähen Rohrwerkstoffes 1.4571 entsteht bei der Schneidkante kein vergleichbarer Aufwurf wie bei Stahlrohren.

Nach Gutbefund das vormontierte Rohr- in den Verschraubungsstutzen einsetzen.

Die Überwurfmutter ca. ¼ - ½ Umdrehungen über den spürbaren Kraftanstieg anziehen.

Der Stutzen muss mit einem Schlüssel gegengehalten werden.

Bei den größeren Abmessungen sind Verlängerungen für die Gabelschlüssel notwendig/Rohrverlängerung).

Aus Kostengründen werden oft dünnwandige Rohre verwendet, die bei der Montage dem Druck das Schneiderings nicht standhalten.

Um die Funktion der Verschraubung dennoch zu gewährleisten, empfehlen wir den Einsatz unserer Verstärkungshülsen.

Die Verstärkungshülsen lassen sich leicht bis zur Rändelung ins Rohr einführen.

Der gerändelte Teil wird mit einem weichen Hammer ins Rohr einge­schlagen. Es entsteht ein Presssitz, wobei das Rohr nicht aufgeweitet wird.

Die Verstärkungshülse sitzt fest und stützt das Rohr vor Einschnürung bei der Montage.

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